Erich Kästner-Preis an Kabarettisten Dieter Hildebrandt verliehen

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Mit Dieter Hildebrandt (rechts) ehrt der Presseclub einen engagierten politischen Kabarettisten. Die Laudatio hielt Publizist und Fernsehmoderator Roger Willemsen.

Der Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, den Erich Kästner selbst in einem Interview als hoffnungsvolles Nachwuchstalent gelobt hatte, wurde einem Millionen-Fernsehpublikum unter anderem durch die Kabarettsendung „Scheibenwischer“ bekannt.

„Dieter Hildebrandt setzt sich seit Jahrzehnten mutig für Toleranz und Völkerverständigung ein und ist nach wie vor ein positiver Zustandsstörer par excellance“, betont die Vorstandsvorsitzende des Presseclubs Bettina Klemm. „Damit erfüllt er ohne Frage die Kriterien für die Vergabe des Erich Kästner-Preises“.

Die Festveranstaltung zur Preisverleihung fand am 1. September im Schloss Albrechtsberg in Dresden statt. Als Laudator konnte der Presseclub Dresden den Publizisten und Fernsehmoderatoren Roger Willemsen gewinnen, der mit Dieter Hildebrandt seit 2007 regelmäßig in einem gemeinsamen Programm auf der Bühne steht.

„Dieter Hildebrandt tritt leidenschaftlich für die Kultur des politischen Kabaretts ein und ist der Inbegriff eines Humanisten“, erklärt er in seiner ebenso tiefgründigen wie unterhaltsamen und humorvollen Laudatio. „ Er loyalisiert sich mit jenen, die keine Stimme haben und wirkt in das Gemeinwohl hinein, er ist ein Aufklärer, denn er macht uns klarer.“

Hildebrandt stiftet Preisgeld an „Erich Kästner-Schreibwerkstatt“

Dieter Hildebrandt ging in seiner Dankesrede auch auf seine Begegnungen mit Erich Kästner ein, die ihn sehr geprägt haben: „Die Auszeichnung mit diesem Preis hat mich sehr, sehr gefreut, denn Erich Kästner war und ist mein Vorbild.“ Er schloss seine umjubelte Rede mit den Worten „In heutigen Zeiten täte uns ein Kästner gut!“

Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden, das der jeweilige Preisträger für künstlerische, kulturelle oder karitative Projekte spendet. Dieter Hildebrandt stiftet das Preisgeld dem von ihm sehr geschätzten Erich-Kästner-Museum in Dresden und speziell für das Projekt „Erich Kästner-Schreibwerkstatt“ für Schüler der 5. bis 9. Klassen.

Dieter Hildebrandt hat eine enge Beziehung zu Dresden. Das erste Mal hat er die Stadt 1937 auf einer Schülerreise besucht. Später hatte er wesentlichen Anteil daran, dass es 1987 in München zur legendären ersten gemeinsamen Veranstaltung zweier deutscher Kabaretts, der Lach- und Schießgesellschaft und der Dresdner Herkuleskeule, kam. Seit seinem ersten
Gastspiel in der Herkuleskeule 1991 tritt Dieter Hildebrandt regelmäßig in Dresden und Umgebung auf, das nächste Mal am 4. September im Theater von Peter Sodann im sächsischen Staucha.

Erich Kästner-Preis wird seit 1994 verliehen

Hildebrandt ist der 18. Preisträger des Erich Kästner-Preises des Dresdner Presseclubs. Der Preis wurde 1994 zum ersten Mal an Ignatz Bubis verliehen. Auch Dr. Marion Gräfin Dönhoff, Dr. Joachim Gauck in seiner Funktion als Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen, Richard von Weizsäcker und Hans-Dietrich Genscher zählen zu den Preisträgern.

Im vergangenen Jahr ging der Preis an den engagierten Künstler Gunter Demnig und sein Projekt „Stolpersteine“, mit dem er an Menschen erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben und ermordet wurden.

Eine Übersicht der bisherigen Preisträger finden Sie hier.

Der Presseclub Dresden wurde vor 22 Jahren von Journalisten, Pressesprechern und PR-Fachleuten als eine Plattform zum Gespräch und Erfahrungsaustausch gegründet. Der gemeinnützige Verein hat derzeit etwa 160 Mitglieder, die sich regelmäßig zu Clubabenden mit Gesprächspartnern aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Kunst treffen.

Der Preisträger des Erich Kästner-Preises wird jährlich auf der Mitgliederversammlung gewählt. Die Verleihung des Erich Kästner-Preises ist neben dem „SommerSchwatz“ die bedeutendste Veranstaltung des Clubs.

Hier finden Sie erste Bilder zur Verleihung, weitere folgen zeitnah! [nggallery id=17]

Alle Fotos: Ralf U. Heinrich