„Zeit“: Windige Geschäfte deutscher Städte mit amerikanischen Investoren

Leseempfehlung: „Zeit“-Autor Roland Kirbach hat ein spannendes Stück über die Finanzkrise und die Verwicklung von deutschen Kommunen, darunter auch Leipzig und Dresden, zusammengetragen.

Es geht um das sogenannte Cross Boarder Leasing: Deutsche Kommunen haben in großem Umfang städtisches Eigentum wie Wasserwerke, Straßenbahnen und Krankenhäuser an amerikanische Investoren verkauft – um es gleich wieder zurück zu mieten. Die Geschäfte brachten kurzfristig große Millionenbeträge in die leeren Stadtkassen – und bergen langfristig viele Probleme. Vorreiter bei dem Geschäftsmodell war Leipzig – unter Führung des damaligen Stadtkämmerers Peter Kaminski.

Zitat: „Das Geschäftsmodell Cross Border Leasing hat deutsche Kommunalpolitiker kollektiv um den Verstand gebracht. Bremen, Halle, Ludwigshafen, Rostock, Köln, Berlin, Düsseldorf, Jena, Bielefeld, Essen, Dresden, Bonn, Karlsruhe, Kassel, Darmstadt, Herford, Wittenberg, Nürnberg, Konstanz, Zwickau, Duisburg, Kaiserslautern, Heidenheim, Magdeburg, Ulm, Mannheim – all diese Städte und noch etliche mehr machten ihre Straßenbahnen, Kläranlagen oder Messehallen zu Geld. Je nachdem, was sich anbot. Totes Kapital schien mit einem Mal lebendig zu werden.

Das sehr lesenswerte Stück Qualitätsjournalismus der „Zeit“ ist Online zu finden unter dem Titel: „Für dumm verkauft„.

(via Twitter: @ronniegrob)

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