Die Redaktionsräume der „Döbelner Allgemeinen Zeitung“ („DAZ“) in Leisnig sind am 30. Dezember von einem unbekannten angegriffen und verwüstet worden. Der Angreifer zertrümmerte die Fensterscheibe der Redaktionsräume sowie Computer in dem Büro. Das geht aus einer dpa-Meldung hervor, die von verschiedenen Medien aufgegriffen wurde, etwa von Zeitonline („Zeitungsredaktion in Leisnig überfallen„) oder Mephisto 97,6 („Redaktionsräume der Döbelner Allgemeinen Zeitung verwüstet„).
Der Angriff erfolgte offenbar im Rahmen einer Zerstörungstour durch Leisnig; so gingen außerdem die Scheiben in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude zu Bruch, in dem der christlich-soziale Verein Be-greifen sein Domizil hat.
Bereits am Vortag hatte das Auto eines stadtbekannten Rechtsextremen gebrannt und einen Angriff auf eine Haustür gegeben (Quelle: „Randalierer schlagen mit Axt und Eisenstange auf Fenster und Türen ein“ aus „Döbelner Anzeiger“/“Sächsischen Zeitung“ – allerdings ohne(!) Nennung der Konkurrenz – die erfolgte offenbar erst mit der dpa-Meldung im Sachsen-Teil: „Überfall auf Zeitung – rechtsextremer Hintergrund möglich„).
Aus dem brennenden Auto folgerten verschiedene Medien offenbar einen Racheakt, eine Vermutung, die ein Polizeisprecher allerdings nicht mit Zitat bestätigen wollte. So gab es noch im Laufe des Sylvester-Nachmittages eine Reihe von Meldungen mit eindeutiger Überschrift, aber widersprüchlichem Inhalt:
„Der Angriff auf das Zeitungsbüro könnte wohlmöglich ein Racheakt sein. Was allerdings die Zeitung genau damit zu tun haben könnte, erschließt uns derzeit noch nicht, teilte der Polizeisprecher weiter mit“ schreibt etwa MVregio.de („Überfall auf „Döbelner Allgemeine Zeitung“ in Sachsen„), um gleich hinterherzuschieben: „Die Zeitung ist auch nicht gerade zimperlich in ihrer Berichterstattung. Ein Betroffener könnte auch sein Gemüt gekühlt haben.“
Die „Leipziger Volkszeitung“, zu der die „DAZ“ gehört, weiß in der Überschrift sogar schon mehr: „Spur zu Überfall auf DAZ führt in rechte Ecke“ . Um dann selbst zu schreiben: „Was allerdings die Zeitung damit direkt zu tun hat, ‚das ist eine gute Frage‘, meinte der Polizeisprecher. Auch dass kurz vor dem Überfall auf das Zeitungsbüro die Räume eines christlich-sozialen Vereins von Unbekannten verwüstet wurden, passe nicht so recht ins Bild.“
Die Webseite indymedia.org, die nicht unbedingt als seriöse Quelle einzustufen ist, will dagegen schon wissen, wer der Täter war. Der Bericht ist zur Einordnung der Situation und der politischen Lage in Leisnig und Umgebung durchaus hilfreich: „Leisnig (Sachsen): 3 Naziangriffe mit Axt„.
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