„Pulstreiber“: Dresdner Sportmagazin polarisiert mit provokantem Cover

pt7_coverVor der Silhouette der Dresden Altstadt ragt ein Grabstein mit der Inschrift „Sportstadt Dresden“ aus dem Boden. Vor dem Grab öffnet sich der Boden und eine klauenartige Hand stößt mit stummem Hilfeschrei aus dem Boden. Rot-schwarze Wolken verdüstern den Himmel, der nur von einem kleinen Sonnenstrahl erhellt wird. Umrahmt wird das traurige Szenario von der Überschrift „Lebendig begraben?“

So beschrieben illustriert das aktuelle Titelbild des Sportmagazins „Pulstreiber“ die momentane Situation des Dresdner Sports. In einem 5-seitigen Leitartikel beschäftigt man sich mit Kritikpunkten und der Frage nach einer Zukunft. Dieses Ansinnen wurde von sportlich-versierten Interviewpartnern unterstützt, deren Meinungen in den Artikel mit einfließen. So äußerten sich u.a. bekannte Namen wie Barbara Lässig, Peter Gorka, Sportbürgermeister Winfried Lehmann und der Hauptgeschäftsführer der SG Dynamo Dresden, Stefan Bohne, zu der momentanen Situation (die vollständigen Interviews sind bereits online zu finden). Letzterer behauptet gegenüber dem Magazin sogar, „dass niemand in Dresden in den letzten Jahren von ‚Krawallen‘ im Zusammenhang mit Dynamo Dresden berichten kann.“

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Der Herausgeber von Pulstreiber, Stefan Mothes, ist jedenfalls überzeugt davon, dass etwas getan werden muss, aber auch dass der Sport in Dresden in den nächsten Jahren wieder einen höheren Stellenwert einnehmen wird. „Im Grunde genommen sehe ich hier Parallelen zu unserem Magazin“, so der der 32-Jährige. „Bei unserer ersten Ausgabe wurden wir noch belächelt, nun haben wir es nach nur sechs Ausgaben geschafft, trotz Branchenkrise unsere Auflage und auch unseren Umsatz zu erhöhen. Welches Dresdner Magazin konnte in letzter Zeit eine vergleichbare Entwicklung vorweisen?“

Das Dresdner Sportmagazin „Pulstreiber“ erscheint aller 2 Monate (Februar, April,…) in einer Auflage von 25.000 Exemplaren in Dresden und Umland. Die aktuelle Ausgabe ist ab dem 22. Februar kostenfrei an zahlreichen Auslagestellen erhältlich. Mehr Informationen unter www.pulstreiber.de.

3 Gedanken zu „„Pulstreiber“: Dresdner Sportmagazin polarisiert mit provokantem Cover

  1. Schön, dass sich da mal jemand mit dem Thema Sport abseits vom Mainstream beschäftigt.
    Allerdings finde ich die Herangehensweise mäßig. Ein Cover, dass eher auf ein Heavy-Metal-Magazin hinweist und im weiteren Verlauf: da ist kein wirklicher roter Faden erkennbar.
    Einerseits versucht man, lokal präsent zu sein – andererseits kommen fast ausschließlich bauchmiezelnde Geschichten im Stile eines Anzeigenblattes vor. Da muss man sich bei dem „jungen Magazin“ wohl noch auf eine ordentliche Linie einigen.
    Bunt, bunt, bunt ist sowieso nicht wirklich mein Fall – aber solange es die einzige werbeorientierte Sportzeitschrift im lokalen Raum ist, reicht es wahrscheinlich aus, sich so zu präsentieren. Definitiv ausbaufähig.

  2. Ich finde dieses Magazin sehr gut. Die Kritikpunkte, die im Hauptartikel angesprochen, wurden treffen auch zu, dass muss man zugeben. Auch das Titelblatt finde ich trotz der etwas makaberen Motivwahl passend. Inhaltlich deutlich besser und liebevoller gemacht, als dass, was man uns sonst so an Magazinen in Dresden präsentiert. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, überhaupt so ein Magazin auf die Beine zu stellen. Dresden ist dafür beileibe nicht das beste Pflaster. Aber irgendwas muss der Verlag doch anders machen, denn über mangelnde Anzeigenpartner kann man offensichtlich nicht beklagen. Ich sage dies ohne Neid, aber da ich mich als ehemaliger Medienberater in der Branche auskenne und die Dresdner Medienwelt immer noch verfolge, überrascht mich dies doch etwas. Kurioserweise habe ich die Ausgabe übrigens beim Sportstätten- und Bäderamt gefunden, die im Magazin Federn lassen müssen. Aber gut, dass sie dazu stehen und das Magazin mit vertreiben. Bin auf die kommende Ausgabe gespannt und hoffe, dass das aufgegriffene Thema weiter verfolgt und zumindest die Resonanzen darauf veröffentlicht werden.

  3. Es zeigt die Realität. Das gefällt sicher nicht jedem. Ob sich etwas ändert, ist fraglich. Zumindest sorgt es für Gesprächsstoff.

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