55 Jahre und überhaupt nicht alt

55 Jahre Herkuleskeule - Jubiläumsprogramm "Lachen wenns zum Heulen ist" Erik Lehmann, Michael Rümmler, Brigitte Heinrich, Rainer Bursche,Mandy Partzsch Foto: Gerald Gluth-Goldmann

55 Jahre Herkuleskeule – Jubiläumsprogramm „Lachen wenns zum Heulen ist“, Erik Lehmann, Michael Rümmler, Brigitte Heinrich, Rainer Bursche,Mandy Partzsch Foto: Gerald Gluth-Goldmann

Der MDR hatte zum ersten Mal das volle Programm der Herkuleskeule Dresden „Lachen wenns zum Heulen ist“  im Abendprogramm ausgestrahlt. Das Kabarett Herkuleskeule feiert seinen 55. Geburtstag mit dem Jubiläumsprogramm mit Höhepunkten aus den zurückliegenden Jahren und aktuellen Stücken. Wohl letztmalig standen auch alle sieben festen Enseblemitglieder auf der Bühne. Bei einem Presseclub-Abend am 3. Mai plauderten vor der Vorstellung  der Autor und künstlerische Direktor Wolfgang Schaller, seine Frau Birgit und Rainer Bursche mit Presseclub-Mitglied Heidrun Müller über die Anfänge, die Pläne des Theaters und die Schwierigkeiten in Zeiten der Diktatur des Geldes und der Alternativlosigkeit gutes Kabarett zu  machen. „In einer Zeit, in der unser Land und besonders unsere Stadt politisch gespalten sind, findet politisches Kabarett wieder zu seinen Wurzeln zurück: Haltung zeigen, einmischen, Fragen stellen, auch wenn man selbst die Antwort nicht weiß.“

Die Herkuleskeule spielt etwa 35 Vorstellungen im Monat, doch das Theater leidet, wie andere in der Stadt auch, an sinkenden Touristenzahlen aufgrund der politischen Auseinandersetzungen. So sieht Schaller auch den Umzug in den Kulturpalast im nächsten Jahr mit gemischten Gefühlen. Neben der zentralen Lage verfügt die Herkuleskeule dort über 30 Plätze mehr und über eine modernere Bühnentechnik. Aber die Miete will bezahlt werden, das Risiko steigt. Als Privattheater benötigt die Herkuleskeule  eine Auslastung mindestens von 85 Prozent. Schaller stellte am Abend zugleich die künftige Geschäftsführerin der „Keule“ Antje Günzel vor, die auch den Abend für den Club vorbereitet hatte. Herzlichen Dank.

Text: Bettina Klemm

Foto: Gerald Gluth-Goldmann