Der Presseclub zu Gast im Johanniter Evakuierungszentrum AKKON Heidenau

Auf Einladung des Johanniter Regionalverband Dresden besuchten Presseclub-Mitglieder am 6. März 2024 das Einsatz- und Katastrophenschutzzentrum AKKON in Heidenau.

Der Name AKKON hat historischen Ursprung: In der nord-israelischen Stadt hatte der Orden ab 1191 seinen Hauptsitz. In der gleichnamigen Dienststelle im sächsischen Heidenau steht seit 2019 der Katastrophenschutz im Fokus. Das multifunktionale Zentrum vereint unter seinem Dach viele Leistungen, beispielsweise den 1. Einsatzzug des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die Medizinische Task Force Dresden, den Fahr- und Sanitätsdienst, Ambulante Pflege und Hospizdienst, Motorradstaffel und Rettungshunde sowie ein Team für die Psychosoziale Notfallversorgung. 

»Anderen Menschen zu helfen – das ist unsere Mission.«

Denis Papperitz


Nach Begrüßung durch den Regionalvorstand Denis Papperitz und Pressesprecher Danilo Schulz, leitete Zugführer Christan Eckhardt durch den Abend. Er stellte vor was die „Johanniter-Familie“ mit rund 80 Haupt- und 118 ehrenamtlichen Mitarbeitenden am Standort leistet. 

„Anderen Menschen zu helfen – das ist unsere Mission. Wir sind rundumfassend vorbereitet und haben vieles vorgedacht, um im Notfall schnell und professionell agieren zu können“, sagt Notfallsanitäter Eckhardt, der nebenbei rund 863 Stunden im Jahr in sein Ehrenamt als Zugführer/ Verbandführer im 1. Einsatzzug des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Fachdozent Bevölkerungsschutz und Sanitätswesen investiert. 

„Das Herzstück vieler Aufgaben im Katastrophenschutz sind die freiwilligen Helferinnen und Helfer“, betont Vorstand Denis Papperitz. „Sie investieren ihre Freizeit, um anderen zu helfen. Wir investieren in das Ehrenamt, beispielsweise in professionelle Ausrüstung und Technik. Mit einer umfassenden Aus- und Weiterbildung schaffen wir professionelle Strukturen“, so der Regionalvorstand weiter.

Ob bei Flut, Waldbränden, Unfällen, der Suche nach Vermissten oder der Einrichtung von Notunterkünften: Sämtliche Geräte und Equipment sind im AKKON zentral untergebracht, ebenso die modern ausgestatteten Ausbildungs- und Gesellschaftsräume. 

Eine weitere Besonderheit des AKKON ist das Gebäude selbst: „Es ist so konzipiert, dass es bei Großschadensereignissen selbst als Evakuierungszentrum genutzt werden kann“, erklärt Christian Eckhardt. Im Falle einer kritischen Störung der Infrastruktur (Hochwasser, Evakuierungen oder mehrtägige Energie-Blackouts) wird das Gebäude selbst Notfallzentrum für 200 Betroffene mit Schlaf- und Sanitäranlagen. „Es kann durch Solarenergie, Notstromgeräte und einen Notbrunnen komplett autark arbeiten“, so Eckhardt weiter.

2024 soll das AKKON weiter wachsen: Auf dem Gelände entsteht ein Neubau. 2 Mio Euro soll dieser kosten. Rund 641.000 Euro davon werden vom Freistaat Sachsen gefördert. Ab Ende 2026 sollen dort weitere Schulungsräume sowie der komplette 1. Einsatzzug des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge beheimatet sein.

Beim abschließenden Rundgang dürfen die Mitglieder des Presseclubs das Technische Kernstück des AKKON besichtigen: Die Fahrzeughalle mit Rettungswagen, Motorrädern oder Transportern für die Rettungshunde. Sie spiegelt die Vielfalt der Aufgaben im Katastrophenschutz. 

Wir danken der Johanniter Unfallhilfe für diesen informativen Abend. 
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Über die Johanniter-Unfall-Hilfe 
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 30.000 Beschäftigten, mehr als 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.Seit 1992 setzen sich die Johanniter im Regionalverband Dresden für bedürftige und in Not geratene Menschen ein. Mittlerweile werden über 700 ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende beschäftigt. Zu den Leistungen zählen Fahrdienst, Hausnotruf, ambulante Pflege, ein Tagestreff für Senioren, eine Tagespflege, zwei Betreute Wohnen, das Bildungszentrum für Betriebs- und Ersthelfer, Rettungs- und Sanitätsdienst und der Katastrophenschutz mit dem zugehörigen Team für Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), die Motorradstaffel und der Rettungshundestaffel. Weiterhin stehen neun Kindertagesstätten in Trägerschaft. Seit Juni 2015 sind sie in der Flüchtlingshilfe aktiv. Zudem engagieren sich die Johanniter ehrenamtlich vor Ort, u.a. in der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche, dem Hospizdienst, dem Besuchsdienst für Senioren und Menschen mit körperlicher oder geistiger Einschränkung und in der Jugendarbeit u.a. mit den Präventionsprojekten „Ersthelfer von morgen“ und den „Herzensrettern“.

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Text und Bilder von Juliane Federowski