#StaDDrat: Warum ein Hashtag für den Stadtrat Sinn ergibt

Eifrige Dresdner Twitterer sowie Leser dieses Blogs wissen, dass Stadtratssitzungen in Dresden immer auch bedeuten, dass einige der Stadträte ihre Kommentare live bei Twitter absetzen.

In diesen Minuten beispielsweise twittern gerade André Schindler, FDP (@andreschindler), Sabine Friedel, SPD (@sabinefriedel), Patrick Schreiber, CDU (Schreiber_DD) sowie die Grünen Dresden (@Rathaus_Dresden) direkt aus dem Rathaus. Es geht um die Debatte zum Kulturpalast – und die Kommentare und Meinungen der einzelnen Twitterer sind durchaus doch, sagen wir, sehr unterschiedlich.

Nun wäre die Twitter-Debatte wesentlich einfacher nachzuverfolgen, wenn nicht jeder der vier (sollten noch weitere anwesend sein, bitte ich um einen Hinweis!) so vor sich hin twittern, sondern alle einen gemeinsamen Hashtag verwenden würden. Unter Hashtags versteht man die Verschlagwortung einzelner Tweets – sie werden bei Twitter mit dem Rautenzeichen (#) gekennzeichnet.

Der riesengroße Vorteil: Man könnte alle Twitter-Kommentare aus und zu der konkreten Stadtratsdebatte direkt und ganz leicht filtern. Im Suchfeld auf der Twitter-Startseite selbst braucht man dann nur noch den passenden Hashtag eingeben und bekommt alle Meldungen angezeigt – hier einmal das Beispiel mit dem vor wenigen Minuten von DNN-Chefredakteur Dirk Birgel (@CRDNN) vorgeschlagenen Hashtag #StaDDrat:

staddrat

Der Hashtag würde auch an anderer Stelle einsetzbar sein: Beispielsweise bietet die Business-Community XING die Applikation an, Twitter-BUZZ Meldungen auf der eigenen Startseite anzeigen zu lassen. Auch diverse Programm, die das Twittern erleichern (z.B. TweetDeck), bieten die Möglichkeiten, Tweets nach Hashtags zu filtern.

Die Vorteile gehen noch über die Übersichtlichkeit hinaus: Die einzelnen Stadträte schaffen so eine Transparenz der eigenen Sitzungen, wie es sie bisher noch nicht gab – live und ins Internet. Jeder der einzelnen würde dann auch nicht mehr nur für „seine Leute“ twittern – sondern sehr leicht auffindbar für die breite Masse und direkt von dem einen Termin. Und Erwiderungen würden nicht untergehen bzw. nur den anderen Stadtrat erreichen.

Also, liebe twitternde Stadträte: Bitte verständigt euch – ganz informell und ohne lange Debatte und Abstimmung ;-) – auf einen Hashtag und verwendet diesen konsequent.

Wir schlagen #StaDDrat vor!

8 Gedanken zu „#StaDDrat: Warum ein Hashtag für den Stadtrat Sinn ergibt

  1. Pingback: Twitter Trackbacks for #StaDDrat: Warum ein Hashtag für den Stadtrat Sinn macht [presseclub-dresden.de] on Topsy.com

  2. Mit der neuen Listen-Funktion bei Twitter kann man sich doch auch die vier Politiker auf eine Liste setzen und hat dann den Überblick.
    Sonst verlieren Sie ja noch mal ein paar der wenigen Zeichen, sie haben ja jetzt schon Mühe die Infos auf SMS-Länge zu kürzen.

  3. Um die Diskussion auch für Nicht-Twitterer nachvollziehbar zu machen – hier mal Kommentare aus Twitter kopiert:

    „Gute Idee @pstawowy – per hashtag #StaDDrat lassen sich nun die Dresdner Stadtratssitzungen live per Twitter verfolgen“
    http://twitter.com/alexanderkeuk/status/5871297774

    „Herzlichen Glückwunsch an @pstawowy und @CRDNN für die Einführung des Hashtags #StaDDrat – wenn es jetzt auch noch die Grünen nutzen…“
    http://twitter.com/stipriaan/statuses/5866175578

    „@pstawowy sehr gut! Ich hatte mir vorher mit einer Liste geholfen, aber der #StaDDrat hash-tag ist nat. besser für Tweetdeck und co.“
    http://twitter.com/magnetismus/statuses/5862607983

  4. @Anton Launer: Sicher, eine Liste würde reichen, um einen groben Überblick zu behalten – ein Hashtag würde aber weitere Vorteile bieten:

    1. Filterfunktion: private Tweets der Politiker, Tweets von anderen Terminen und Gelegenheiten würden in der Liste mit auflaufen. In der Filterung durch einen Hashtag wären ausschließlich Tweets aus der Sitzung angezeigt.

    2. Kommunikation: Der eigentliche Reiz von Twitter ist doch die Kommunikation. Der Hashtag ermöglicht, dass interessierte Bürger mitreden und kommentieren können – und ihre Beiträge über den Hashtag in der Debatte ebenfalls wahrgenommen werden könnten. In der normalen Liste ist aber nur die klassische One-Way-Kommunikation der Politik möglich: Die senden, wir lesen.

    Du sprichst aber einen wichtigen Punkt an: Der vorgeschlagene Hashtag #StaDDrat ist vermutlich einfach zu lang – und es ist zu umständlich, ihn jedesmal komplett in die Meldung zu hacken. Vielleicht wäre #srdd oder nur #sr besser.

    Noch mal ein kurzes globales Plädoyer für die Twitterei aus dem Stadtrat: Es sind jetzt vielleicht erst vier oder fünf Personen, die die Twitterei aus dem Stadtrat öffentlich begrüßen – das sind aber in Zeiten, in denen die Politikverdrossenheit wächst, schon mal fünf mehr als vorher. Ich zumindest kann für mich behaupten, dass meine Wahrnehmung der Stadtratsarbeit vor Twitter (ante twitter = a.t.) fast ausschließlich aus Zeitungsberichten am nächsten Tag bestand. Twitter ermöglicht, die einzelnen Personen und ihre Positionen kennenzulernen und die Debatten im Stadtrat transparenter zu machen, als es eine Reihe von Zeitungsberichten am nächsten Tag schaffen.

    Ich denke, es gibt eine Dunkelziffer an Leuten, denen das ähnlich geht wie mir.

  5. Bürgerfeedback gestern im Bärenzwinger überhört: „Was soll denn diese Twitterei aus der Stadtratssitzung, die sollen doch arbeiten?“

    Antwort: „Die Twitterei spiegelt die Aktivitäten der Stadtratsversammlungen wider! Wenn das genügend lesen und sich denken“Da muss sich dringend mal was ändern, wenn so mit unseren Steuergeldern umgegangen wird“, ist es schon ein Anfang. Wie wäre es, wenn auf einmal 500 Dresdner live der Stadtratssitzung beiwohnen möchten? Dann rückt auch die Relevanz dieser Sitzungen zu Wahrnehmung und Vermittlung der politischen Entscheidungen in dieser Stadt zu.“

    Twitter ist ein erster Schritt zu bürgernaher Transparenz in Echtzeit:-)

    ….und Twitterkurse für Neulinge gibt es ja bereits auch schon;-)

    PS.: Ich war einmal live in einer Stadtratssitzung und war geschockt ob der schieren Menge an Tagungsordnungspunkten (über 40 (!)) und diese abgelaufen ist.

  6. @owy: Man kann auch mal hingehen. ;-)
    Zum Punkt 2 möchte ich einwenden, dass mich das Dazwischen-Gezwitscher eher stört, mittels Liste habe ich so was wie nen Live-Ticker aus dem Rathaus

    Aber so oder so, ich möchte mich dem globalen Pladoyer für Twitterei aus dem Stadtradt anschließen. Wenn jetzt noch die Bürgerfraktion und die Linke nachziehen, kriegt man eine recht ausgewogene Berichterstattung.

  7. Pingback: Leseempfehlung: “Sächsische Zeitung” über Twitter im Stadtrat

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