Presseclub im Garten der Lüste

Saisonabschluss in der Galerie Holger John

„Evas Piep-Show“ und „Garten Eden“. Mit einem Besuch in der Ausstellung „Verbotene Lust“ von DDR-Ikone Eva-Maria Hagen startete der Presseclub Dresden in die Sommerpause. Der Galerist, Maler und Grafiker Holger John führte durch die Ausstellung ihn seiner Galerie an der Rähnitzgasse im Dresdner Barockviertel der Neustadt. Dabei gab der erzählfreudige Künstler einige Anekdoten über die bekannte Schauspielerin, ihren Partner, den DDR-Dissidenten Wolf Biermann, ihre schrille Tochter Nina und Enkelin Cosma Shiva in Evas Garten der Lüste zum Besten. Naive Malerei in kleinen und großen Formaten zeigt meist Frauengestalten im Akt, pastos, oft reliefartig und körnig aufgetragen. Die ersten Gemälde „Garten Eden“ und „Tanz auf der Mauer“ von 1969 sind zu sehen. Auch eine „LPG-Landschaft“ (1969), „Arkadien“ (1991), „Sommernacht“ (2000) oder engelsgleich „Eva mit Cosma im Central Park“ von New York sind Bestandteile des reichhaltigen Oeuvres von etwa 70 Bildern, von welchen einige die Wände der Hagen-Wohnung in Hamburg schmückten, bevor sie bis zum 5. August 2018 in die Dresdner Galerie wanderten. Moderiert wurde der unterhaltsame Abend von Clubmitglied Gaby Kaul.

Der 1960 in Schollene an der Havel geborene Holger John, Sohn des Malers und Autors Joachim John erhielt Zeichenunterricht bei Otto Niemeyer-Holstein, arbeitete in den Werkstätten des Theaters Greifswald, erlernte 1977 bis 1982 das Töpferhandwerk bei Hedwig Bollhagen in den Keramischen Werkstätten Marwitz. Nach der Grafikertätigkeit am Theater der Stadt Schwedt, studierte Holger John bei Siegfried Klotz, Elke Hopfe, Gerhard Kettner, mit Diplom bei Ralf Kerbach, bei dem er später an der Hochschule für bildende Künste Dresden auch künstlerischer Assistent war. Von 1995 bis 2002 war John Assistent bei Jörg Immendorff.

Seit 2013 betreibt Holger John seine Galerie im Barockviertel, hat eine Vielzahl von Ausstellungen kuratiert, lebt und arbeitet in Dresden, Berlin und auf Usedom.

 

Text und Fotos: Roland Fröhlich