Möbel und Kleidung für Bedürftige

Presseclub besucht neuen Standort von Sozialkaufhaus

 

Das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk (SUFW) hat sich nach mehreren Höhen und Tiefen konsolidiert und ist an den neuen Standort in der Industriestraße 17, Dresden-Trachau, umgezogen. Dort finden Bedürftige auch das sogenannte Sozialkaufhaus und den Sozialen Möbeldienst, welche ein stattliches Angebot an Möbeln, Kleidung, Haushaltstechnik, Spielzeug, Büchern und CDs bereithält.
Der Presseclub Dresden folgte auf Vermittlung von Clubmitgliedin Sabine Mutschke einer Einladung der SUFW zu einem Besuch des neuen Domizils mit Gesprächsrunde in Moderation von Journalistin Bettina Kemm. Bei einem Rundgang durch das Gebäude erläuterten Geschäftsführer Martin Seidel und Fachbereichsleiter Jürgen Trommer den Mitgliedern des Presseclub Dresden die Arbeitsweise der SUFW mit ihren etwa 260 Mitarbeitern, die auch an zwei weiteren Standorten Am Lehmberg und in der Lingnerallee tätig sind.
Die günstigen Preise im Sozialkaufhaus werden in Zusammenarbeit mit Jobcenter und Sozialamt festgelegt. Beispiel: ein Stuhl acht Euro, eine Schrankwand 70 Euro. Auch Spender können dort zwischen 9 und 17 Uhr gut erhaltene und betriebsbereite Gegenstände abgeben. Die SUFW- Mitarbeiter holen Möbel und anderes nach Terminvereinbarung (Tel.: 0351/8941020) auch kostenfrei beim Spender ab. Gegenstände, die sich als unbrauchbar erweisen, landen im Müllkontainer. Dazu hat die SUFW einen Entsorgungsauftrag vom Abfallamt. Insgesamt bewegen die etwa 260 Mitarbeiter pro Jahr 3000 Tonnen Material und erwirtschaften insgesamt einen Umsatz zwischen zehn und elf Millionen Euro. Die Logistik sei mitunter kompliziert, erklärt Vorstand Martin Seidel, denn arbeitsmarktbedingt stünden nicht immer ausreichend Mitarbeiter zur Verfügung. Die Fluktuation sei groß und neue Kräfte müssten erstmal angelernt und eingewiesen werden. Es sei eine große Herausforderung, die Lohnkosten für Ausbilder und Sozialarbeiter zu erwirtschaften und ihnen eine Perspektive zu geben, erklärte Seidel. Das Problem sei, dass die Freien Träger oft in Vorleistung gehen müssten. Wenn es Verzögerungen beim Stadthaushalt gebe, sollten unbedingt Abschläge für die vereinbarten Projekte geleistet werden, fordert Martin Seidel.
„In Zukunft sollen Dienstleistungen für das SUFW eine größere Rolle spielen“, sagt Martin Seidel, ehemals Sozialbürgermeister der Landeshauptstadt, „um Langzeitarbeitslose auf dem ersten Arbeitsmarkt zu beschäftigen. Wir wollen den Unternehmen dann gern bei der Personalauswahl, Coaching und Betreuung helfen, denn sie haben in der Regel selbst wenig Möglichkeiten dazu.“
Das SUFW bietet derzeit insgesamt 13 zertifizierte berufsbezogene Weiterbildungen an, beispielsweise als Maler, Lackierer, Zweiradmechaniker oder um in der Metallverarbeitung, in Hauswirtschaft, Gartenbau und Holzwirtshaft zu arbeiten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation mit etwa 4200 unbesetzten Arbeitsstellen in Dresden sei es besonders wichtig, den Übergang von Schule und Beruf zu verbessern und die Zahl der Langleistungsbezieher weiter zu verringern. Mit den praktizierten und schon bewährten Angeboten wie den „maßgeschneiderten Qualifizierungsmodulen“ für Unternehmen, entstehe eine Win-Win-Situation für Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft.

Fröhlich/Klemm