Piraten im Verkehrsmuseum

Sie waren der Schrecken der Meere, plünderten, raubten und mordeten auf der Jagd nach Beute. Wo der Handel blühte und eine Schutzmacht fehlte, machten Piraten die Seewege unsicher. Dies gilt bis heute und weltweit. Der Presseclub Dresden durfte bereits vor der Eröffnung die neue Ausstellung „Piraten“ im Verkehrsmuseum Dresden besuchen. Herzlichen Dank an den Pressesprecher Manuel Halbauer und das gesamte Team des Museums für die interessanten Einblicke und die angenehmen Gespräche bei Snacks und Getränken. 

Seit Oktober 2020 leitet Dr. Michael Vogt das Museum, welches sich mit allen Aspekten der Mobilität von Menschen beschäftigt. Dabei gehe es nicht nur um historische Aspekte, sondern auch um Fragen der Gegenwart und Zukunft, erläuterte Dr. Vogt im Gespräch mit den Clubmitgliedern. Nun soll die neue Ausstellung, die bis zum 5. Januar 2025 läuft, über die Freibeuter der Meere berichten, Fakten darstellen und mit Mythen aufräumen. 

Zunächst führten Ausstellungsleiter Dr. Thomas Eisentraut und Museumspädagogin Gabriele Manke durch die Ausstellung. Sie verdeutlichten das Leben an Bord. Es gab drastische Strafen (wie eine „Neunschwänzige Katze“ dokumentiert), aber auch die Sicherheit, im Notfall medizinisch versorgt und finanziell unterstützt zu werden. Für viele von uns war es neu, dass es sich bei Piraten zuweilen auch um Frauen handelte. So erzählt ein irisches Lied von der Piratenkönigin Grace O’Malley. Die chinesische Piratin Zheng Yisao ließ ihrer Karriere auf dem Meer mit einer Flotte von rund 1.000 Schiffen eine weitere als Casino-Betreiberin und Opiumhändlerin folgen. An mehreren Stationen sind die Besucher mit Mitmachen aufgefordert. Es gibt, wie immer im Verkehrsmuseum, Angebote für die ganze Familie. 

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Die Zukunft des Verkehrsmuseums am Dresdner Neumarkt ist gesichert. „Seit 1. Januar sind wir Eigentümer des Gebäudes“, verkündete Dr. Vogt. Nach fast dreijährigen Verhandlungen hat die gemeinnützige GmbH nun eine 30-jährige Standortsicherheit. Sie erhält von der Stadt Dresden jährliche Zuschüsse und erwirtschaftet rund ein Drittel des Budgets selbst. 

Zur aktuellen Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm. So wird beispielsweise der Journalist und Autor Michael Scott am 22. Oktober 2024 über seine Erlebnisse „977 Tage in der Hand von Piraten“ sprechen. 

Text und Fotos von Bettina Klemm