Der Presseclub Dresden überreichte den Erich Kästner-Preis 2012 an Gunter Demnig

Erich Kästner-Preisträger Gunter Demnig und Laudator Avi Primor, Foto: Tobias Koch

Der Presseclub Dresden hat heute, 25. November 2012, seinen 17. Erich Kästner-Preis an Gunter Demnig verliehen. Der in Berlin geborene Künstler erinnert mit seinen so genannten Stolpersteinen aus Messing an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben  und ermordet wurden. Die Steine werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in das Pflaster des Gehweges eingelassen.

Die Ehrung fand im Schloss Albrechtsberg statt. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. Diese Summe stellte Gunter Demnig dem Neuen Jüdischen Friedhof in Dresden, dem „Stolpersteine für Dresden e.V.“  und dem „Bündnis Dresden Nazifrei“  zur Verfügung. „Ich freue mich sehr über den Preis und die Anerkennung“, erklärte der Preisträger. „Viele weitere Stolpersteine warten darauf verlegt zu werden. Die Menschen sollen mit dem Kopf und mit dem Herzen stolpern, und die Begegnungen mit ihnen sind dabei sehr bewegend.

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Jahresausklang mit Köstlichkeiten

Zum Jahresausklang erwartet uns ein besonders köstlicher Clubabend.
Schnuppern Sie doch den Weihnachtsbäckereiduft mit uns am

Montag, 3. Dezember, 19:30 Uhr in der Backwirtschaft Wippler
Söbrigener Straße 1, Dresden-Pillnitz
http://www.baeckerei-wippler.de

Neben interessanten Einblicken in die Branche des Backhandwerks wollen wir in vorweihnachtlicher Atmosphäre Stollen verkosten und einen Glühwein trinken. Dazu lädt uns Familie Wippler herzlich ein.
Seit über hundert Jahren ist der Name Wippler mit dem Backhandwerk verbunden, und mit dem Ausbau des Dreiseitenhofs in Pillnitz hat sich die Familie 2009 einen großen Traum verwirklicht.

Der Abend beginnt um 19.30 Uhr mit einem Glühwein und einem Rundgang durch die modernen Backstuben. Außerdem werfen wir einen Blick in das „Bäckermuseum“, wo Familie Wippler verschiedene historische Gerätschaften zusammen getragen hat.
Im Anschluss wollen wir mit Bäckermeister Wippler einige Themen ansprechen, die ihn und seine Kollegen derzeit am meisten bewegen:

– „Tank oder Tafel?“: Die Auswirkungen des Trends zu Biosprit auf das Bäckerhandwerk.

– Aldi-Brötchen von der grünen Wiese: Discount-Backwaren-Stände im Supermarkt schießen wie Pilze aus dem Boden – was hat das Handwerk dagegenzusetzen?

– Der Bäcker an der Ecke und die EU: Die EU engagiert sich für die Volksgesundheit. Hat das Konsequenzen für das Bäckerhandwerk?

– Ausbildung und Fachkräfte: Wie spürt das Bäckerhandwerk den demografischen Wandel?

Dazu lädt der Vorstand herzlich ein!

Damit unsere Gastgeber besser planen können, bitten wir um Anmeldung im Clubsekretariat unter presseclub-sekretariat@ hotmail.de bis zum 27. November, 16 Uhr.
Zu Glühwein zur Begrüßung und Stollen sind wir eingeladen. Herzhafte Snacks und Getränke gehen auf eigene Rechnung.

Forum: „Die Medien im Spannungsfeld zwischen Recht und Religion“ am 1. November

Auf dem Podium (v.l.n.r.): Prof. Christian Kirchberg (Rechtsanwalt), Pfarrer Andreas Beuchel (Senderbeauftragter der Evangel. Landeskirchen beim MDR), Prof. Wolfgang Donsbach (TU Dresden) und Journalist Frank Pawassar (MDR); Foto: P. Gehlich

Haben wir heute schon eine Schere im Kopf und trauen uns nicht, kritische Themen in den Medien darzustellen? Ausgehend von der Diskussion um Mohamed-Karikaturen und Beschneidungen diskutierte der Presseclub Dresden am 1. November das Thema „Medien im Spannungsfeld zwischen Recht und Religion“. Die Anregung kam von unserem Mitglied Dr. Ekkehard Nolting vor dem Hintergrund der  Jahreskonferenz der der Union Internationale des Avocats, der ältesten internationalen Anwaltsvereinigung, die vom 31. Oktober bis zum 4. November in Dresden tagte.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr hatte uns die Ostsächsische Sparkasse ihr Forum am Altmarkt für eine Clubveranstaltung zur Verfügung gestellt. Die Moderation hatte TU-Kommunikations-Professor Wolfgang Donsbach übernommen. Verfassungsrechtler Prof. Christian Kirchberg führte mit fünf Thesen ins Thema ein. Satire dürfe –  frei nach Kurt Tucholsky – alles. Während es in den 70er Jahren noch einen sogenannten Paragraphen „Gotteslästerung“ gab, schränkt heute Paragraph 166 des Strafgesetzbuches des Bundesrepublik die Auseinandersetzung mit religiösen Themen nur ein, wenn der „öffentliche Friede“ gefährdet ist.

In der lebhaften Diskussion verwies Pfarrer Andreas Beuchel auf eine stärkere Gelassenheit des Christentums im Vergleich zu anderen Religionen. Er erinnerte an harte Worte, wie sie Martin Luther zur Auseinandersetzung nutzte. Und dennoch schränkte er ein: „Gesagte Worte sind nicht immer hilfreich.“

Für eine deutliche Auseinandersetzung sprach sich MDR-Journalist Frank Pawassar aus. „Pressefreiheit wird erst dadurch zur Pressefreiheit, dass wir sie gebrauchen.“ Sicher sei jede Entscheidung mit einem Risiko verbunden. Doch ist alles, was juristisch möglich ist, auch ethisch vertretbar?, fragte Prof. Donsbach und stellet die Frage in den Raum: „Sind Medien am Wertverfall schuld?“

TU-Rektor Prof. Müller Steinhagen zu Gast im Presseclub Dresden

Foto: Georg Knobloch

Als Rektor der Technischen Universität Dresden ist Hans Müller-Steinhagen für rund 8.700 Mitarbeiter und 36.500 Studierende in 126 Studiengängen zuständig. Im Presseclub Dresden erläuterte der 58-jährige Professor, Ingenieur und Verfahrenstechniker am 22. Oktober, welche Konsequenzen die Anerkennung als Exzellenzuniversität zur Folge hat. Im Juni hatte die TU Dresden als einzige Hochschule in Ostdeutschland den Zuschlag erhalten und in allen Kategorien überzeugt.

Mit der Anerkennung sind zusätzliche Fördermittel in Höhe von 140 Millionen Euro verbunden, rund 300 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Auch wenn die geplante Kürzung von 94 Stellen vom Tisch ist, sprach sich der Rektor für mehr Eigenständigkeit bei Personalentscheidungen aus.

Die erforderliche Zustimmung des Freistaates und die Regelungen nach dem Beamtengesetz seien oft sehr hinderlich. „Es muss um die besten Köpfe gehen“, forderte er. Spitzenkräfte müssten nach Dresden gelockt werden. Das setze auch voraus, dass alle mitziehen, von der Stadt über das Ausländeramt bis zum Kita-Betrieb.

In den nächsten Jahren werde es ein intensives Bauprogramm geben, 250 Millionen Euro könnten so in fünf Jahren umgesetzt werden. Das klingt zunächst gut, aber der Nachholbedarf liegt etwa bei 500 Millionen Euro. Damit sind die Bedingungen für die Studierenden zum Teil sehr schlecht.

Für den Abend war der Presseclub zu Gast im Europäischen Institut für postgraduale Bildung, einem An-Institut der TU Dresden mit Sitz in der Villa Muttersegen in der Goetheallee. Der Presseclub bedankt sich herzlich für diese Unterstützung.

Einige Bilder von dem Termin finden Sie hier: Weiterlesen

Regierungssprecher Christian Hoose zu Gast im Presseclub

Regierungssprecher Christian Hoose im Gespräch mit Christian Fischer, Foto: P. Gehlich

Ein Anruf von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich am 29. Mai hat das Leben von Christian Hoose nochmals verändert. Der 60-Jährige konnte und wollte nicht ablehnen und so wurde er neuer Regierungssprecher in Sachsen. Das erzählte Hoose bei seinem Besuch am 15. Oktober 2012 im Presseclub Dresden.

Die Moderation hatte Christian Fischer von der Dresdner Bild-Zeitungsredaktion übernommen. Vielen ist Hoose in Dresden noch ein Begriff, war er doch von 1992 bis 2000 Pressesprecher der CDU-Fraktion im Landtag. Vor seiner erneuten Rückkehr leitete der von 2007 bis 2012 das Pressereferat des Deutschen Bundestags.

In der lebhaften Diskussion ging es insbesondere um die Rolle der neuen Medien wie beispielsweise Facebook. „Wir überlegen gerade, wie es uns gelingen kann, unter 30-Jährige zu gewinnen“, sagte Hoose. Er kündigte eine Überarbeitung des Internetauftritts an, räumte aber zugleich ein, dass er über noch kein schlüssiges Konzept verfüge.

Eine Imagekampagne für Sachsen liegen in den „letzten Zügen“, die Vergabe an eine Agentur stehe bevor.