DIS ist Schlüssel für Wirtschaftsstandort Dresden. Neuer Erweiterungsbau stärkt internationale Attraktivität der Region
Am 20. Januar 2025 besuchten die Mitglieder des Presseclubs die Dresden International School (DIS) – viele von ihnen betraten das Gebäude an der Annenstraße zum ersten Mal. Was auf den ersten Blick wie ein unscheinbarer Schulflachbau wirkt, entpuppte sich bei der Besichtigung als weitläufiger, moderner Campus, der Vielfalt und Innovation atmet. Hier, wo derzeit 500 Schülerinnen und Schüler aus 55 Nationen lernen, eröffnet sich eine internationale Bildungswelt, die eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung Dresdens und Sachsens verknüpft ist.
Der Empfang durch Christopher Boreham, stellvertretender Direktor und erfahrener Pädagoge aus Australien, sowie Frank Schleicher, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins und Unternehmer, stand ganz im Zeichen der Zukunftspläne der DIS: Ein geplanter Erweiterungsbau wird Platz für 90 weitere Schülerinnen und Schüler schaffen und dabei ökologische Maßstäbe setzen.

Ein Bauprojekt für Wachstum und Nachhaltigkeit
„Die Dresden International School stärkt Dresden als weichen Wirtschaftsstandortfaktor“, betonte Frank Schleicher, engagierter Förderer der Schule. Tatsächlich unterstreicht der geplante Erweiterungsbau die Bedeutung der DIS für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Region. Mit einem Investitionsvolumen von 7,6 Millionen Euro entstehen auf dem heutigen Parkplatz ein moderner Holzbau mit begrünten Fassaden, ein neugestalteter Schulhof sowie Fachräume, ein Musikraum, ein Mehrzwecksaal und Parkplätze.
Der Spatenstich ist für Juni 2025 geplant, die Fertigstellung soll im Januar 2027 erfolgen. Die Finanzierung erfolgt durch den Freistaat Sachsen, die Stadt Dresden, Darlehen und Spenden aus der Wirtschaft sowie von Privatpersonen. „Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, das zeigt, wie wichtig internationale Bildung als Investition in die Zukunft unserer Region ist“, so Schleicher weiter.
Internationale Bildung für eine globalisierte Welt

Die DIS, gegründet 1996, ist die einzige Schule in Sachsen, die alle drei Programme des International Baccalaureate (IB) anbietet. Sie ermöglicht ihren Absolventen nicht nur den Zugang zu deutschen Universitäten, sondern öffnet auch Türen weltweit. Boreham, der als Pädagoge bereits in Thailand und Angola tätig war, erklärte: „Die DIS bietet Familien die Sicherheit, dass ihre Kinder weltweit nach denselben hohen Standards unterrichtet werden.“
Die Vielfalt der Schülerschaft spiegelt die Internationalität Dresdens wider. Kinder von Fachkräften und Führungskräften – etwa von TSMC, Fraunhofer oder Beratungsfirmen – lernen hier Seite an Seite mit Schülern aus der Region. 15 Plätze sind bereits vergeben, vorwiegend an Schülerinnen und Schüler taiwanesischer Eltern, die für TSMC / ESMC bereits in Dresden arbeiten“, berichtet Schleicher. Derzeit besuchen auch 33 ukrainische Kinder die Schule, viele von ihnen zu reduzierten Gebühren. Obwohl das Schulgeld bis zu 16.000 Euro pro Jahr beträgt, zahlen 30 Prozent der Familien kein oder ein ermäßigtes Schulgeld. „Die Ausbildung eines Kindes steht bei uns im Mittelpunkt, nicht das Einkommen der Eltern“, betonte der stellvertretende Schulleiter Christopher Boreham.
Eine Schule, die Brücken baut
Die DIS versteht sich nicht nur als Bildungseinrichtung, sondern als Ort der internationalen Begegnung. Hier lernen Kinder aus 55 Nationen von Lehrkräften aus 20 Ländern. Dabei wird nicht nur Wert auf akademische Exzellenz gelegt, sondern auch auf soziale und emotionale Kompetenzen. Kleine Klassen (max. 22 Schülerinnen und Schüler), moderne digitale Werkzeuge und eine starke internationale Gemeinschaft ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich optimal zu entwickeln. Auch die Traditionen aus den Heimatländern erhalten einen besonderen Stellenwert: „Wir feiern Weihnachtstraditionen genauso wie das indische Diwali oder das asiatische Mondneujahrsfest. Kinder aller Nationen und deren Familien dürfen bei uns ihre Traditionen leben. Das erweitert den Blick der Schülerinnen und Schüler über den eigenen kulturellen Tellerrand. Das ist uns sehr wichtig“, betont Christopher Boreham.
Auch mit dem Neubau setzt die DIS ein klares Zeichen: Sie will wachsen, um den steigenden Bedarf an internationaler Bildung zu decken. „Unser Ziel ist es, Dresden in die Welt zu tragen und gleichzeitig die Welt nach Dresden zu holen“, fasste Schleicher die Vision der Schule zusammen.

Für die Mitglieder des Presseclubs war der Besuch ein faszinierender Einblick in eine Schule, die als wichtiger Standortfaktor für Dresden fungiert – und die weit mehr ist als ein vermeintlich kleiner Flachbau an der Annenstraße.
Text und Fotos: Juliane Federowski